In den USA ist es kürzlich wieder zu einem Swatting Vorfall gekommen, dabei wurde dem Streamer Joshua „koopatroopa787“ Peters ein Besuch abgestattet, bei dem auch seine Familie involviert war. Seinen Angaben zufolge hat sein kleiner, zehnjähriger Bruder die Tür geöffnet und wurde von einer 10 Mann SWAT-Einheit mit Waffen überrascht.

 

Das sogenannte „Swatting“ entwickelt sich vor allem in den USA zu einer beliebten Mobbing Methode, um Streamern Angst einzujagen. Dabei wird ein anonymer Anruf bei der Polizei getätigt, bei dem ein fiktives Verbrechen genannt wird. Je nach Schwere dieses fiktiven Verbrechens hat man auch schon mal ein SWAT-Team vor seiner Türe stehen. Leider gibt es momentan keine Maßnahmen, um eine solche Tat unterbinden zu können. Momentan genügt ein Anruf bei den Behörden um nicht nur das Leben des Streamers, sondern auch seiner Familie zu gefährden.

Kann so was auch in Deutschland passieren?

Leider ist dies bereits der Fall. So kann man zwar die gemeldeten Vorfälle bei weitem nicht mit denen in den Vereinigten Staaten vergleichen, ein eindeutiger Trend ist aber dennoch erkennbar. In Deutschland endet ein Streamer, der dem Swatting zum Opfer gefallen ist, bisher lediglich in einem Gespräch mit einigen Polizisten. Vor Einsatzkräften mit gezogenen Waffen ist ein deutscher Streamer bei einer Swatting-Attacke bisher nicht gelandet.

 

Was sind die Konsequenzen?

Natürlich gibt es unterschiedliche Konsequenzen für den eigentlichen Anrufer und das Swatting-Opfer. So fehlen dem Swatting Opfer eventuell Einnahmen, da der Stream zwangsläufig beendet werden muss und gleichermaßen findet sich das Opfer in direktem Kontakt mit den Behörden wieder. Dies mag zwar von außen als harmlos erscheinen, allerdings wird dennoch Buch über die Vorfälle bezüglich des Opfers geführt. Im Extremfall kann es da auch zu einem Streaming-Verbot der Behörden kommen.

Die Konsequenzen für den Anrufer: Sollte dieser zurückverfolgt worden sein, sind dabei denkbar härter. So wurde vor kurzem der Swatter Brandon „Famed God“ Wilson von den Behörden Nevadas in Gewahrsam genommen. Ihm wird vorgeworfen bei einigen Swatting-Attacken maßgeblich beteiligt gewesen zu sein. Nun muss sich Wilson vor Gericht verantworten und mit einer Haftstrafe von bis zu 5 Jahren rechnen.

 

Was passiert beim Swatting?

Das Swatting läuft jedes Mal nach einem ähnlichem Schema ab. So wird zuerst der Notruf gewählt und ein fitkives Verbrechen angegeben. Als Schauplatz wird die Wohnung des Swatting-Opfers genannt. Nach kurzer Zeit wird dann, je nach Szenario, eine entsprechende Maßnahme des jeweiligen Departments eingeleitet. Dies kann von einem simplen Besuch eines Sheriffs bis hin zur Stürmung der eigenen Wohnung durch ein SWAT-Team geschehen. Reizvoll wird eine solche Attacke für die Angreifer erst dadurch, dass meist das Eintreffen der Behörden live im Stream aufgezeichnet wird. Andere Gründe sind oft Neid oder simpler Hass auf bestimmte Personen.

 

Swatting ist doch nicht so schlimm, oder?

Mal abgesehen von den finanziellen Folgen für den Staat, sind auch Menschenleben in Gefahr. Da eine Stürmung immer mit entsicherter Waffe durchgeführt wird, kann sich zu jeder Zeit ein Schuss lösen und Menschen ernsthaft verletzen oder sogar töten. Andere Folgen sind meist psychologischer Natur. Diese sind aber mindestens genauso gefährlich, wie das Abfeuern einer Waffe. Im oben genannten Fall des Joshua „koopatroopa787“ Peters kann das Zielen der Waffe auf einen Minderjährigen für diesen ernsthafte physiologische Folgen haben. Dies kann von „einfachen“ Angstzuständen bis hin zu einem Traumata führen.

Letztlich kann man nur hoffen, dass sich Joshuas Erfahrungen nicht wiederholen, geschweige denn anderen Streamern ähnliches passiert. Swatting ist und bleibt ein Spiel mit Menschenleben, auch wenn es im ersten Augenblick vielleicht nicht so scheinen mag. Das Swatting ist in den USA bereits zu einem richtigem Wettbewerb geworden, dem unter anderem das FBI nun Aufmerksamkeit widmet. Eine schnelle Besserung der Verhältnisse in den Vereinigten Staaten bleibt aber abzuwarten.

Einen Link zu dem Video, in dem Joshua die Geschehnisse emotional zusammenfasst, findet ihr unter diesem Artikel.

http://youtu.be/rn-U9S7aV6M

 

 

Quellen: Eurogamer.de, Spieletipps.de