Mit dieser kleinen Artikel-Serie möchten wir euch zeigen, wo unserer Meinung nach Verbesserungsbedarf im eSport besteht. Natürlich haben wir auch einige Lösungsmöglichkeiten in Betracht gezogen und möchten euch diese auch nicht vorenthalten.

AC-Tool

Viele kennen es, alle hassen es: Da ist man mal eine gemütliche Runde am Zocken und dann betritt ein Hacker den Server und versaut einem das komplette Spielvergnügen. Diese Zwischenfälle sind auf öffentlichen Servern zwar ein echtes Ärgernis, sie werden im eSport aber zu einem ernstzunehmenden Problem.

Aber wie sorgt man dafür, dass hackende Spieler entsprechend erkannt und gebannt werden? Normalerweise löst man dieses Problem, indem man als Entwickler neben dem eigentlichen Spiel auch noch ein Anti-Cheat-Tool programmiert, welches speziell auf das Hauptspiel ausgerichtet arbeitet. Da heutzutage aber kaum ein Entwickler mehr Geld in die eigentliche Programmsicherheit investiert, kommt es zwangsläufig dazu, dass andere Programmierer diese Schwachstelle ausnutzen. Um dennoch nicht ganz schutzlos dazustehen nutzen viele Multiplayer-Spiele ein gemeinsames Anti-Cheat-Tool wie z.B. Punkbuster. Der Vorteil bei der Nutzung eines solchen Dienstes liegt wohl darin, dass sich die Entwickler des Tools voll und ganz auf die Abwehr von Hackern beschränken können. Der Nachteil liegt aber leider darin, dass Hacker, die es erst einmal geschafft haben das System zu überlisten, ihren Hack in mehreren Spielen gleichzeitig vermarkten können.

Einsatzbereich

Bevor man sich nun großartig Gedanken über die Funktionsweise des Tools macht, sollte man erst einmal schauen, wo genau das Tool denn zum Einsatz kommen soll. Soll es ein reines eSport-Tool sein oder dauerhaft mit dem Spiel zusammen gestartet werden? Das in diesem Artikel vorgestellte Tool soll sich hierbei rein auf den eSport konzentrieren, da dort momentan am meisten Nachholbedarf in Sachen Hacker-Bekämpfung herrscht.

 

Funktionsweise

Die Funktionsweise solcher Tools ist so gesehen simpel, aber effektiv. Die meisten Tools arbeiten mit der Programmsignatur der eigentlichen Spieldateien. Jede Datei, sei diese nun selbstentwickelt oder gekauft, hat eine einmalige Signatur. Sobald man auch nur eine Zeile Code tauscht, ändert sich die gesamte Signatur der entsprechenden Datei. Ein AC-Tool vergleicht nun die originale Signatur mit der lokalen. Sobald sich die lokale ändert, wird der Spieler auf eine Art Sammelliste gesetzt und über einen längeren Zeitraum beobachtet. Wurden dann genügend Daten gesammelt, erhält der Spieler einen Bann.

Aber ist diese Funktionsweise wirklich sinnvoll? Nein ist sie nicht, zumindest nicht im eSport. Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Hacks, die extern die Spieldateien verändern. Dabei wird nicht der Code der Datei verändert, sondern es werden der Datei lediglich andere Werte gegeben. So ist dann im Spiel mal eine Textur nicht vorhanden, oder die Charaktermodelle sind dann plötzlich rot. Eine Großzahl der aktuellen AC-Tools kann diese Arten von Hacks nicht erkennen. Also was tun? Eine direkte Lösung für dieses Problem gibt es nicht. Man muss hier eher mit mehreren Lösungsansätzen gleichzeitig arbeiten, um das Problem in den Griff kriegen zu können. Momentan reicht ein AC-Tool von der Stange einfach nicht mehr aus. Ein komplexeres Tool muss her!

 

Verwirklichung

Neben den Standard-Funktionen, wie Spielweisen-Analyse à la Fairfight und Signaturen-Analyse à la Punkbuster sollte unser Tool sollte von einem Anti-Viren-Hersteller entwickelt werden, damit eine entsprechend effiziente Arbeitsweise gewährleistet werden kann. Auch besitzen Anti-Viren-Hersteller Lizenzen für spezielle Algorithmen zur Erkennung von Viren. Mit einer entsprechenden Modifikation sollten diese Algorithmen auch in der Lage sein Hacks zu erkennen. Folglich scannt unser Tool den gesamten PC nach Viren, sobald es aktiviert wurde. Damit Hacks keinen externen Zugriff auf das Spiel erhalten, könnte das Tool die Möglichkeit haben, Spieldateien in eine Art „Sandbox“ zu verschieben, um so einen Fremdzugriff zu verhindern.

 

Performance

Wichtig sind auch eine gewisse Fehlerfreiheit und die Performance. Sollte das Programm schwerwiegende Fehler aufweisen, würden die Spieler es folglich nicht verwenden und man stünde wieder am Anfang. Gleiches gilt für die Performance: Ruckler im entscheidenden Spielmomenten sorgen für einen großen Vertrauensverlust und Frust der Spieler auf das Tool. Um sowas zu verhindern, muss das Tool so programmiert sein, dass es das Hyperthreading von modernen CPUs optimal nutzt und gleichzeitig so wenig Bugs wie möglich verursacht.

 

Aber die beste Lösung ist immer noch der Mensch. Ein entsprechend geschulter Admin, der einem Match direkt beiwohnt, erkennt Hacker sofort. Leider kann man nicht für jedes Match, das gespielt wird einen Admin bereitstellen. Lediglich in höheren Ligen oder größeren Events ist so etwas möglich.

Zusammenfassend kann man also sagen, dass keiner der hier vorgestellten Lösungen alleine funktioniert. Nimmt man nun aber diese Lösungsansätze und schmeißt sie alle in einen Topf, sollte man ein Tool haben, was sogar gegen Private-Hacks eine gute Chance hat.

 

Wie lässt sich eurer Meinung nach solch ein Tool verwirklichen?
Habt ihr Ideen für weitere Funktionen des AC-Tools?
Wo seht ihr sonst noch Verbesserungsbedarf im eSport?
Lasst es uns in den Kommentaren wissen!